29.09.2023
20:00 Uhr
Programm
Lieder zwischen Panik und Poesie
Lieder von "Wortfront" sind nicht nur Lieder. Sie sind Momentaufnahme, Milieustudie und Mahnung in einem. Bei allen lustvoll zelebrierten Unterschieden der beiden Künstler - er Schweizer-Calvinistischer Dr. phil, sie Wienerisch-Amerikanische Jüdin aus dem Kulturbürgertum, der vielbeschworene Generationgap inklusive - entstehen überraschend homogene, bissige, witzige und auf-den-Punkt-treffende grandios gereimt Songs. Immer leicht von der typischen Wiener Melancholie umweht spiegeln diese das diffuse Lebensbild in unserer informationsüberfluteten Welt.
Neben allem skurrilen und bitterbösen Humor bleibt immer genug Platz für zärtliche Botschaften, die direkt ins Herz treffen. Die Vielseitigkeit überrascht: da schmiegt sich ein vorlauter Popsong an ein Lied mit fröhlicher Tango-Noblesse, da folgt eine handgemachte Rocknummer auf einen Song mit chanson-esker Attitüde, da brennt sich ein salsaesker Sommerhit direkt in die Gehörgänge, da weckt eine zärtliche Ballade mit schwermütigem Text tiefe Sehnsüchte.
Es wird nicht nur gesungen, sondern auch gewitzelt und geplaudert.
Wortfront trifft schmerzhaft und mit Leichtigkeit auf den Punkt: Das Leben bleibt im Grunde ein Triumph der Möglichkeit.
Preisgekrönt sind sie schon lange, und ihre Musik wurde als "Mischung von Mozart, Fanta Vier und Adam Green" (NDR), als "Betörender Mix aus Kammermusik und Elektropop, Wienerlied und HipHop, Sprachwitz und Philosophie" (WDR) gelobt und gefeiert.